artacts ´12
Ermäßigter Vorverkauf:
Festivalpass: EUR 60,-- (AK: EUR 70,--)
Tageskarte: EUR 25,-- (AK: EUR 30,--)
Highschool Students Workshop Orchestra, cond. by Clayton Thomas (AUS, Int.)
Exit Eden, feat. Phil Minton (A, GB) - Songs of Innocence
Phil Minton - vocals
Hannes Löschel - piano, keyboards
Michael Bruckner-Weinhuber - guitars
Bernd Satzinger - double bass
Matthias Koch - drums
Exit Eden, von Hannes Löschel 2007 im Vorfeld der Bühnenproduktion Paradise Lost – Exit Eden mit weiteren Protagonisten – Burkhard Stangl, Clayton Thomas und Mathias Koch – aus dem Feld improvisierter aktueller Musik aus der Taufe gehoben, agierte vorerst konzertant und als Soundtrack-Combo im stiloffenen Feld aktueller, freier Musik. Im Rahmen der im weiteren Umfeld des Rocks angesiedelten Songs of Innocence gemeinsam mit dem britischen Sänger Phil Minton erweiterte das Kleeblatt seinen Klangkörper und tritt nun als Quintett auf die Bühne.
In Hannes Löschels Kompositionen Songs of Innocence (nach dem Zyklus des Malers und Poeten William Blake aus dem 18. Jahrhundert) wird jenes bedrohliche Kippmoment spürbar, dass alle Schönheit und Lyrik von einem Augenblick auf den anderen umkippen kann ins Gegenteil, in Barbarei. Ob Rockmusik, Folk, Country, Ballade – man hört sogar Anklänge an Doom Metal und Ambient in der Spielart einer Band wie Bohren und der Club of Gore – Löschel, der sich immer wieder an der Schnittstelle von Neuer Musik, Jazz und populärer Liedform bewegt hat, beherrscht diese Genres allesamt. Er kann daraus ganz neu klingende und doch geradezu traditionelle Stücke schaffen. Musik voll betörender Schönheit, theatralische Räume, in denen die Musiker verschiedene Rollen annehmen können. Man müsste alleine über die Kunst von Phil Minton ins Schwärmen geraten: Wie der Avantgardist mit seinem walisischen Bariton die unscheinbarsten Zeilen zum Glänzen bringt, sie aufplustert, sie transzendiert und doppelbödig erscheinen lässt, ist schier unfassbar. Löschel hätte sich keinen geeigneteren Sänger wünschen können: Diese Stimme birgt sowohl die Wärme als auch das Unheimliche, das Hannes Löschel in den Gesängen Blakes gefunden hat. Das Schöne nämlich ist immer des Schrecklichen Anfang. (Nach Ulrich Rüdenauer)
An Aufträgen wie auch an Ideen dürfte es Hannes Löschel nicht mangeln. Der Pianist zählt ohne Zweifel zu den eifrigsten und kreativsten Köpfen seiner Zunft. Auftritte auf Festivals für zeitgenössische Musik in der ganzen Welt pflastern seinen Weg, für die CD While You Wait mit dem Trio Löschel/Skrepek/Zrost erntete er den Hans-Koller-Preis 1997. Hannes Löschel wurde u. a. mit dem österreichischen Staats-Stipendium 2001 ausgezeichnet.
Gitarrist Michael Bruckner-Weinhuber werkt aktuell in so unterschiedlichen Projekten wie Zur Wachauerin, Niftys, Brpobr, ist Mitglied in Hannes Löschels Stadtkapelle und der Maja Osojnik Band. Klangtüftler und Drummer Mathias Koch ist stets auf der Suche nach neuen Sounds und Klangmöglichkeiten, neben anderen arbeitete er mit Wilbert De Joode, Marc Ducret, Wolfgang Mitterer, Burkhard Stangl, Achim Tang. Neu in der Band ist Bassist Bernd Satzinger. Der Gewinner des Austrian Young Lions 2003 (mit der Gruppe Kelomat) und des Hans-Koller-Preises (mit der Jazzwerkstatt Wien) tritt als Co-Initiator ebenjener Jazzwerkstatt Wien in Erscheinung und spielte u. a. mit Carl Pannuzzo, Karl Ritter, Maja Osojnik, Walther Sojka und den Strottern.
www.hannesloeschel.com
www.bruckner-weinhuber.at
www.mathiaskoch.net
Barrel (GB)
Alison Blunt – violin
Ivor Kallin – violin, viola
Hannah Marshall – cello
Das London Improvisers Orchestra zählt gemeinhin zu den kreativsten Werkstätten Zeitgenössischer Improvisierter Musik, weit über Großbritannien hinaus reicht sein Ruf. Zahllose Kombinationen, kleinere und kleine Ensembles haben sich aus diesem Experimentierlabor heraus entwickelt. Nun haben sich drei der engagiertesten Mitglieder zum Streichertrio Barrel zusammengeschlossen. Schon seit gut sechs Jahren arbeitet die Violinistin Alison Blunt und der Violaspieler Ivor Kallin im Duo zusammen, für das Freedom of the City Festival im Jahr 2007 lud man die Cellistin Hannah Marshall, die schon zuvor mit Beiden in unterschiedlichen Konstellationen gearbeitet hat, in die Band. Das Projekt war letztlich so erfolgreich, dass Barrel seither in unveränderter Besetzung auftritt. Erfrischende Kammermusik jenseits alter Clichès und ausgetretener Pfade.
Alison Blunt, geboren in Momasa, Kenya, wuchs in Nairobi auf und übersiedelte als Kind nach Großbritannien. Schon während ihrer klassischen Ausbildung an der Violine war sie fasziniert von der Suche nach neuen Sounds und Klängen. Soloauftritte in der ganzen Welt und Kooperataionen mit so unterschiedlichen MusikerInnen wie Chandru and the Strings of India, Anne Bean, Raly Warleigh, Guy Dartnell, John Edwards oder Ed Harcourt markieren ihre Karriere. Darüber hinaus arbeitet Alison Blunt in Film-, Tanz- und Theaterproduktionen und sogar in Folk- und Rockbands.
Der in Strathbungo bei Glasgow geborene Ivor Kallin zählt seit vielen Jahren schon zu den prägendsten Mitgliedern der Londoner Improszene. Seine Hingabe an die Musik und sein Variantenreichtum an der Viola – er schabt, kratzt, zwirbelt die Saiten – und nicht zuletzt sein imposantes Erscheinungsbild lassen seine Konzerte zum unvergesslichen Erlebnis geraten.
Als gefragte Musikerin in der Zeitgenössischen Improszene wie auch als Performerin in Theater-, Film- und Tanzproduktionen gilt auch die Cellistin Hannah Marshall. Neben ihrer regen Konzerttätigkeit entwickelt und praktiziert sie Unterrichtsmethoden für Kinder von 7 Monaten bis 16 Jahren. Hannah Marshall war zuletzt hier in Veryan Weston´s und Luc Ex´s Ensemble Sol 6 zu hören.
www.alisonblunt.com
Cactus Truck, feat. Dave Rempis (NL, USA)
Dave Rempis – saxophones
John Dikeman – saxophones
Jasper Stadhouders – e-guitar
Jon Rune Strom – double bass
Onno Govaert – drums
Von der ersten Note an werfen sich Cactus Truck in die musikalische Schlacht, in heldenhafter Manier, als ob es um die Rettung der Menschheit ginge. Die in Amsterdam beheimatete Band spielt ungemein dichte, packende und mitreißende Musik, nicht bloß hinsichtlich Lautstärke und Geschwindigkeit, sondern mit völliger physischer und psychischer Hingabe. Zwischen Delta Blues, Free Jazz, japanischem Noise und No Wave balancieren die Jungs, rau und erdig, grindig wie chaotisch, betörend schön!
Der in Amerika geborene und in heute Amsterdam lebende Saxophonist John Dikeman beherrscht perfekt die musikalische Skala zwischen reduziertem Minimalismus bis hin zu wildestem Freejazz. Als Gast auf Festivals in den USA, in ganz Europa und Afrika verweist er auf Kooperationen mit Koryphäen wie Joe McPhee, Han Bennink, Fred Lonberg-Holm, Roy Campbell, Wilbert De Joode, um nur Einige zu nennen.
Jasper Stadhouders ergriff seine erste Gitarre im Alter von 6 Jahren, über Jazz fand er zu Impro, Zeitgenössischer und Experimenteller Musik. Allein seine physische Präsenz lässt seine Konzerte zu einem besonderen Erlebnis wachsen, ein Jim Black, Marshall Allen (Sun Ra Arkestra), The Ex Guitars, Peter Evans, Ab Baars, Michael Moore, Michael Vatcher und viele andere können ein gemeinsames Lied davon singen.
Von ersten Erfahrungen in Punkbands über Jazz gelangte Drummer Onno Govaert bald zu Noise und Freejazz. Sein Spiel ist geprägt von Leidenschaft, fast Bedrohlichkeit, als ob der Teufel persönlich hinter ihm her wär. Festivalauftritte in Europa und den USA mit einem großen Teil der so regen niederländischen Improszene, mit Trevor Dunn, Benoit Delbeca, Audrey Chen, Dave Rempis oder Frank Rosaly zählen zu den Stationen des jungen Govaert.
Vom Trio zum Quartett erweitert wurde die Band kürzlich vom norwegischen Bassisten Jon Rune Strom. Strom zählt zu jener schier unerschöpflichen Riege junger Musiker seiner Landes, die mit fundierter Technik, unzähmbarer Energie und Neugier international ordentlich für Furore sorgen.
Eigens für artacts ´12 haben sich Cactus Truck mit Dave Rempis einen Special Guest an Bord geholt, der den einzelnen Bandmitgliedern in unterschiedlichen Konstellationen schon seit Jahren sehr nahe steht. Der aus Massachusetts stammende Saxophonist zählt zu den wichtigsten Vertretern der Chicagoer Free-Szene. Nach seiner Ausbildung am klassischen Saxophon zog es ihn schon bald zu den Wurzeln afroamerikanischer Musik, ein Jahr Studium der Afrikanischen Musik und Ethnomusik an der Universität in Ghana prägten ihn nachhaltig. Neben zahlreichen eigenen Projekten, wie The Rempis Percussion Quartet, The Engines, The Rempis/Rosaly Duo, Bishop/Rempis/Kessler/Zerang oder Wheelhouse ist er begehrtes Mitglied in Bands von Ken Vandermark, Ingebrigt Håker Flaten, Peter Brötzmann, Fred Anderson oder Kevin Drumm.
www.johndikeman.com
www.jasperstadhouders.wordpress.com
www.soundcloud.com/onnogovaert
http://daverempis.com